Partnerprojekt des Gymnasiums Neusiedl und der Deutschen Schule Bratislava

Ein Blick auf die Volkszählungsergebnisse von 1910 zeigt die sprachliche und religiöse Vielfalt in der Region Bratislava–Neusiedl. Damals war Bratislava eine Stadt, in der Ungarisch, Deutsch und Slowakisch gesprochen wurde und die jüdische Tradition über einen hohen Stellenwert verfügte. Auch in den heute österreichischen Nachbardörfern verfügten die Bewohner:innen damals über ungarische, kroatische und deutsche Sprachkenntnisse und das jüdisches Leben war fester Bestandteil des gesellschaftlichen Alltags.

Diese Themen standen mehrere Wochen im Mittelpunkt eines Schulpartnerprojekts, das das Gymnasium Neusiedl gemeinsam mit der Deutschen Schule Bratislava durchführte. Den Abschluss bildete am 13. Mai 2025 ein Begegnungstag an der slowakisch-österreichischen Grenze: Schüler:innen des Deutschen Gymnasiums Bratislava, begleitet vom stellvertretenden Schulleiter Jakob Hanz, trafen auf die Teilnehmer:innen des Wahlpflichtfaches Geschichte und Politische Bildung des Gymnasiums Neusiedl unter der Leitung von Prof. Herbert Brettl.

Gemeinsam wurden der österreichisch-ungarische Soldatenfriedhof und die Bunkeranlagen des Eisernen Vorhangs in Petržalka sowie der christliche und jüdische Friedhof in Kittsee besucht.

Das Projekt förderte nicht nur das Verständnis und die Toleranz gegenüber sprachlichen und religiösen Minderheiten, sondern stellte auch den historischen Zusammenhang her und schärfte das Bewusstsein für die Gefahren von Rassismus.

BRH/KUS