Burgenländischer Wissenschaftspreis für Prof. Herbert Brettl

Direktorin Tanja Bayer-Felzmann freute sich kürzlich, Prof. Herbert Brettl zur Verleihung des renommierten Fred-Sinowatz-Wissenschaftspreises zu gratulieren. Ausgezeichnet wurde der Halbturner Historiker für sein Buch „SICHTBAR MACHEN: Erinnerungslandschaft – Orte und Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Burgenland“.

Prof. Brettl, der seit 1994 am Gymnasium Neusiedl beziehungsweise seit 2015 an der PPH Burgenland unterrichtet, ist Experte für Zeitgeschichte und hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem mit wissenschaftlichen Publikationen zur burgenländischen Regionalgeschichte einen Namen gemacht. Als Burgenland-Koordinator von www.erinnern.at und Projektleiter der Initiative Erinnern Frauenkirchen engagiert er sich für die Aufarbeitung und Vermittlung der Geschehnisse in der Zeit des Nationalsozialismus.

Nach 2004 und 2012 ist Dr. Herbert Brettl bereits zum dritten Mal in dieser Form geehrt worden. Das Land Burgenland fördert mit dem nach dem früheren Kulturlandesrat und Bundeskanzler Fred Sinowatz benannten Preis wissenschaftliche Publikationen aus dem Bereich der landeskundlichen Forschung.

Die Verleihung fand am 18. September 2024 in der historischen Synagoge Kobersdorf statt, welche seit der Sanierung als Kultur-, Wissenschafts- und Bildungszentrum genutzt wird. An jenem festlichen Ort wurde mit der Vergabe von mehreren Preisen die burgenländische Forschungsarbeit gewürdigt. Moderatorin Mag. Claudia Priber, in der Landesverwaltung Vorständin der Abteilung für Bildung, Kultur und Wissenschaft, und Landesrat Dr. Leonhard Schneemann gratulierten den Preisträger:innen herzlich.

In dem für die Preisvergabe relevanten Werk „SICHTBAR MACHEN“ beschreibt Prof. Brettl rund 200 Erinnerungszeichen zu Verfolgung und Widerstand gegen den Nationalsozialismus und zur Befreiung von der NS-Diktatur. Das Buch dokumentiert die Vielfalt der Zeichen, Gedenktafeln und -steine, Grabstellen, Denkmäler und Kunstwerke, mit denen an die Schicksale der Opfer erinnert wird.  Der Historiker analysiert – mit dem Blick auf den gesellschaftlichen und politischen Wandel – die positive Entwicklung der Erinnerungs- und Gedenkkultur im Burgenland und zeigt aber auch auf, dass noch viele historische Leerstellen wissenschaftlich erforscht werden müssen.

HUB/KUS