Der EU-Bürgerdialog zu Gast
Beim EU-Bürgerdialog „Meine Ideen für Europa“ am 24. November 2023 in Neusiedl am See hatten 60 Oberstufenschüler:innen des Gymnasiums die Möglichkeit, mit europäischen Politiker:innen und Expert:innen in Kontakt zu treten. Sie konnten aus erster Hand Informationen zur Europäischen Union bekommen, Sorgen ansprechen und Anliegen vortragen.
Mit „Freude, schöner Götterfunken“, der Europahymne, vorgebracht von einem vierköpfigen Lehrer-Schüler-Ensemble, begann die Veranstaltung im Gymnasium stimmungsvoll. Nach ihren Begrüßungsworten übergab Direktorin Mag. Tanja Bayer-Felzmann das Mikrofon an den Initiator der Veranstaltungsreihe, Dr. Christian Gsodam vom Europäischen Auswärtigen Dienst.
In seiner Eröffnung sprach der EU-Politiker unter anderem von der Idee hinter der Initiative, nämlich Europa direkt zu den Bürger:innen zu bringen, die Europäische Union erfahrbar zu machen. Vor allem junge Bevölkerungsgruppen sollen mit den Dialogveranstaltungen erreicht werden. Dr. Gsodam betonte die große Bedeutung der EU für die Entwicklung des Burgenlands seit dem Beitritt Österreichs vor fast dreißig Jahren. Und er wies mit viel Emotion auf die Wichtigkeit der Teilnahme von jungen Menschen an demokratischen Prozessen hin, wie etwa demnächst bei den EU-Wahlen im Juni 2024.
Dr. Gsodam stellte die weiteren Expert:innen aus verschiedenen Fachbereichen vor, die angereist waren, um mit ihrer Expertise die Gesprächsrunden zu bereichern: Mag. Beate Tschida von Europe Direct Burgenland / Wirtschaftsagentur Burgenland, Boglárka Astzalos vom Europäischen Ausschuss der Regionen, Julia Kirchmayr, Ermittlerin beim Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung, sowie Mag. Heinz Josef Zitz, burgenländischer Bildungsdirektor und Vizebürgermeister von Neusiedl am See.
Es folgte die Übermittlung zweier Videobotschaften. Zunächst wandte sich Mag. Evelyn Regner, eine der Vizepräsident:innen des Europäischen Parlaments, an die Teilnehmer:innen, danach sprach Claudia Plakolm, die österreichische Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst, ihre Grußworte. Inhalt beider Beiträge waren unter anderem Programme und Initiativen für junge Menschen in Europa.
Im Plenum hatten die Schüler:innen anschließend bei einer „Speed Question & Answer Session“ die Möglichkeit, die unterschiedlichsten Fragen zu stellen, welche die Expert:innen rasch beantworteten. Dabei wurden die Themen Bildung, Arbeitsmarkt, Korruptionsbekämpfung und Sicherheit angesprochen.
Schließlich kam es in kleineren Tischrunden zu verschiedenen Inhalten zu Gesprächen mit den Expert:innen. In der ersten Gruppe wandte sich Dr. Christian Gsodam mit dem Thema „Demokratie und Europa: Werde ich gehört?“ an die Schüler:innen. Bei Mag. Beate Tschida wurde am zweiten Tisch über grenzüberschreitende Initiativen und EU-Förderungen im Burgenland geredet. Mag. Heinz Josef Zitz diskutierte mit einer weiteren Gruppe die Frage, was die Europäische Union für Neusiedl am See bzw. für den Neusiedler Bezirk bringe. Selbstverständlich wurden von ihm auch Fragen zum Bildungsbereich beantwortet. An Tisch 4 sprach die Ungarin Boglárka Astzalos Schüler:innen über das Verhältnis von Österreich und Ungarn, die als Nachbarn in einem vereinten Europa ihre Partnerschaft vertiefen können. Bei Julia Kirchmayr wurde am fünften Tisch Kriminalitäts- und Korruptionsbekämpfung in Europa thematisiert.
Abschließend präsentierten ausgewählte Schüler:innen die Inhalte und Ergebnisse der Gesprächsrunden, auch die Expert:innen fassten ihre Eindrücke zusammen. Im Schlusswort sprach der Initiator der Veranstaltungsreihe, Dr. Gsodam, ein weiteres Mal sehr leidenschaftlich davon, dass Europa keine ferne Idee sei und alle Bürger:innen betreffe, vor allem aber die Jungen, die die Zukunft seien.
Dass die Europäische Union sehr viel für die jungen Generationen macht, konnten die teilnehmenden Schüler:innen an diesem Vormittag aus erster Hand erfahren. Dass ein gemeinsames Europa trotz unterschiedlicher Meinungen und vieler Krisen funktioniert, nämlich durch Dialog, war eine weitere wichtige Botschaft der gelungenen Veranstaltung.