Lesen verbindet

Im 2. Semester des Schuljahres 2014/15 trafen sich die SchülerInnen der 1. Klasse Volksschule am Tabor und die Wahlpflichtgruppe Deutsch des Gymnasiums Neusiedl, um als LesepartnerInnen neue LesefreundInnen zu gewinnen.

Das Projekt stand demnach ganz im Zeichen des miteinander Lesens: Vorlesen, gemeinsam lesen, verschiedene Aufgaben lösen und über das Gelesene sprechen wurde in verschiedenen Varianten praktiziert. Lesen als Dialog, als Informations- und Erfahrungsaustausch schaffte ideale Voraussetzungen zur Steigerung der Lesemotivation. Geübt wurden Teamgeist, Zuhören, Konzentration und Eingehen aufeinander.

Profitiert haben beide. Die „Größeren“ als Lesevorbilder erweiterten ihre sozialen Kompetenzen und waren sichtlich bemüht, auf ihre LesepartnerInnen einzugehen. Die meisten „Jüngeren“ waren bestrebt, den „Älteren“ durch ihren Ehrgeiz und ihre Lesefertigkeit zu imponieren. Das Lesen in entspannter Atmosphäre brachte für alle Abwechslung in den Schulalltag und großteils einen positiven Zugang zum Lesen, zu Büchern und zur Bibliothek.

Für das Leseprojekt wurden drei Termine vereinbart:

Beim ersten Treffen im Mai lernten sich die LesepartnerInnen durch gegenseitiges Gespräch etwas näher kennen. Danach lösten sie in Kleingruppen bei einer Sachbuchrallye viele knifflige Fragen.

Bei der nächsten gemeinsamen Aktivität im Juni beschäftigten sich die VolksschülerInnen und die OberstufenschülerInnen mit dem Thema „Märchen“. Der Film „Cinderella“ von Walt Disney und Brüder Grimms „Aschenputtel“ wurden verglichen sowie diverse Märchenrätsel gelöst.

„Lesen am See“ hieß es dann noch kurz vor Schulschluss am 1. Juli. Alle am Projekt Beteiligten trafen sich auf einem Rastplatz neben dem See. Unter freiem Himmel bei herrlichem Wetter wurden in Partnerarbeit Geschichten erfunden bzw. fortgesetzt, Lieblingsbücher gegenseitig vorgelesen und etliche Fragen über bereits Gehörtes und Gelesenes beantwortet. Alle waren begeistert von dem wunderschönen Ambiente und in lockerer Stimmung wurden die gestellten Aufgaben sehr engagiert und gut gelaunt bearbeitet. Es war das absolute Highlight des Projektes, darüber waren sich alle einig.

Als sichtbare Anerkennung der Leistungen während des Projektes gab es von den „Älteren“ stets kleine Lese-Geschenke für die „Jüngeren“. Die Freude darüber war nicht zu übersehen, ganz besonders, als diese zum „Abschied“ ein Buch mit persönlicher Widmung und Leseratte als Lesezeichen von ihren LesepartnerInnen bekamen. Aber auch die „Größeren“ gingen nicht leer aus und freuten sich sehr über die Aufmerksamkeiten der „Kleinen“.

Die Zusammenarbeit zwischen Groß und Klein funktionierte von Anfang an überraschend gut und alle hatten viel Spaß. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile aus LesepartnerInnen LesefreundInnen geworden sind. Das ist auch der Grund, weshalb die SchülerInnen und die Betreuerinnen des Projektes, SR Roswitha Zeger und Mag. Edith Pinter, dieses Lese-Event nächstes Schuljahr gerne fortsetzen möchten.

Ein Bericht von Mag. Edith Pinter

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