Prager Herbst

Die Klasse 8B verbrachte vom 8. bis 10. Oktober in Begleitung ihres Klassenvorstands Mag. Silvia Bock und dem Historiker Dr. Herbert Brettl ihre Projekttage im bereits sehr herbstlichen Prag.

Auf eine fünfstündige Autobusfahrt durch die Slowakei und Böhmen folgte direkt, noch bevor wir in unser Hotel eincheckten, der Besuch des Neuen Jüdischen Friedhofs, auf dem unter anderem das Grab des Schriftstellers Franz Kafka liegt. Nach unzähligen Versuchen, in die richtige Gasse abzubiegen, durften wir schlussendlich doch unsere Zimmer in einem netten Hotel im Herzen Prags beziehen. Noch am selben Tag besichtigten wir die Spanische Synagoge, in der wir einige tragische Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg lesen durften, und den Alten Jüdischen Friedhof, auf dem sich die Gräber übereinanderstapelten, womit alle religiösen Inhalte unserer Checkliste abgehakt waren.

Nach einem erfolgreichen Putschversuch, der gänzlich ohne Gewaltanwendung über die Bühne ging, übernahm Prof. Brettl die Leitung der Gruppe und führte uns als fast allwissender Reiseleiter zielstrebig an die wichtigsten Plätze der tschechischen Hauptstadt.

Am zweiten Tag überquerten wir gleich in der Früh die berühmte Karlsbrücke, auf der unzählige Erinnerungsfotos geschossen wurden. Noch nie brauchte jemand von uns länger, eine Brücke zu überqueren, als an jenem Tag. Gleich danach ging es weiter zur John Lennon Wall, was man an dessen Geburtstag perfektes Timing nennen durfte und wo wir unsere Liebe zu Karel Gott kunstvoll niederschrieben. Nach einem kurzen Aufstieg zur Burg, die über den Dächern Prags thront, bot sich uns ein wundervolles Panorama über die Stadt. Nachdem wir durch die Burg inklusive historischem Fenstersturz-Schauplatz, die Kathedrale und das Goldene Gässchen geführt wurden, hatten wir uns eine Mittagspause redlich verdient. Danach trafen wir uns pünktlich um 14 Uhr am Rathausplatz wieder, wo zu jeder vollen Stunde über der weltbekannten Astronomischen Uhr ein Glockenspiel samt erscheinenden Figuren ertönt, das hunderte begeisterte Zuschauer anlockt. Gegen Abend machten wir noch eine Schifffahrt auf der Moldau, die trotz des kalten Wetters eine schöne Abwechslung zum Gehen bot, und gut bei den Schülern ankam.

Das Programm an unserem letzten Tag war jedem Schüler selbst überlassen, einige begleiteten Prof. Brettl in das Kommunistische Museum, andere gingen in ein Einkaufszentrum unweit des Hotels, um die letzten Kronen für schlechten Kaffee oder andere Kleinigkeiten auszugeben. Zu Mittag traf man sich im Hotel Mucha wieder, um die Heimreise anzutreten.

Von diesen 3 Tagen hat nicht nur unsere Klassengemeinschaft profitiert, auch unser geschichtlicher Horizont wurde erweitert. In einer Stadt, zu der die Farben des Herbstes besonders gut passen, wurde unser Schuhwerk durch lange Spaziergänge auf Qualität und Bequemlichkeit geprüft, die urigste Bar der Stadt aufgesucht und die ein oder andere Anekdote in meine persönliche Liste aufgenommen. Aus dieser Reise hat jeder einzelne von uns unzählig viele Eindrücke und besondere Momente mit nach Hause genommen, nur eins nicht: eine gebrochene Nase (nimm das, 8A!).

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