„THE UNICORNS“ - DIE THEATERGRUPPE 2016/17

Jedes Jahr werden interessierte Drittklässler von Mag. Ulrike Huber eingeladen, Teil der Theatergruppe zu werden. Im Schuljahr 2016/17 waren es 22 Schülerinnen und 3 Schüler, die sich donnerstagnachmittags zur Unverbindlichen Übung „Darstellendes Spiel“ trafen. Nachdem sich die Teilnehmer in den ersten Wochen des Schuljahres zunächst über verschiedene Spiele und Übungen dem Schauspiel genähert hatten, ging es im November dann auf die Bühne: Die erste Produktion „Chaos im Märchentheater“ war beim „Tag der offenen Tür“ am 25.  November 2016 ein großer Erfolg.

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gruppe übrigens auch schon einen Namen: Man hatte sich für „The Unicorns“ entschieden.

Nach dem „Tag der offenen Tür“ konzentrierten sich die Schauspieler auf ihr Hauptprojekt. Weil im Herbst das Gymnasium das Zertifikat „eEducation EXPERT.SCHULE“ bekommen hatte, wollte die Theatergruppe auch etwas zum Thema „Neue Medien“ beitragen. Man beschloss, einen Lebensbereich darzustellen, der jeden Jugendlichen betrifft: die Welt der Handys und damit verbunden die Welt des Internets!

Die Suchtgefahr, die vom Internet ausgeht, und der maßlose Umgang von Jugendlichen mit dem World Wide Web, sollten in dem Stück dargestellt werden.

Schnell hatte die Gruppe viele Ideen, aber genauso schnell begriffen die Teilnehmer auch, dass es nicht leicht sein würde, diese auf der Bühne zu verwirklichen. In monatelanger Arbeit wurden die Ideen schließlich zu Szenen verarbeitet. Situationen aus dem echten Leben, die viele Jugendliche vielleicht schon erlebt haben, wurden mit einer Fantasy-Geschichte verbunden. Die Theatergruppenleiterin, Prof. Huber, fasste am Ende dieses Prozesses alles in Worte und damit war das Stück „Cyberworld“ geboren.

Das Besondere an „Cyberworld“ war, dass vorab gefilmte Szenen während der Aufführung an die Wand projiziert wurden. Für die Gestaltung nahmen sich die Schüler viel Zeit; der Text zu den Szenen stammt von den Schülern selbst, gefilmt wurde in Windeseile Anfang April.

Damit begann auch die Probenzeit. Neben der normalen „Schul“-Arbeit war das Proben für die Schüler wirklich sehr anstrengend. Vor allem das Textlernen stellte natürlich eine Herausforderung dar. Die Schauspieler verbrachten für die Theatertreffen viel Freizeit in der Schule. Im Gegenzug durften sie in der Schlussphase zum Teil den Unterricht verlassen, um zu proben. Vielen Dank an alle betroffenen, sehr verständnisvollen Lehrer!

Der 16. Mai, der Tag vor den Aufführungen, verlief recht hektisch. Den ganzen Nachmittag wurde noch geprobt, um schließlich Eltern und anderen Familienmitgliedern in der Generalprobe das Stück vorzustellen. Das Theaterstück war sehr lang geworden, erst spät hatte sich herausgestellt, dass die Aufführung über eine Stunde dauern würde. Die Zuschauer brauchten also ordentlich Sitzfleisch.

Am Mittwoch, dem 17. Mai, fanden endlich die Vorstellungen statt. Zunächst begrüßten die „Unicorns“ die 1. Klassen als Publikum, zur 2. Aufführung kamen die Zweitklässler.

Obwohl Mag. Martin Miletich sich sehr engagiert um den Ton gekümmert und unzählige Mikrofone vor der Bühne aufgestellt hatte, kämpfte die Theatergruppe in dem großen, überfüllten Raum dann doch mit der Lautstärke. Zum Glück tat das der Begeisterung des Publikums keinen Abbruch. Gebannt verfolgten die Zuschauer die spannende Handlung auf der Bühne und klatschten danach heftig Beifall. Nach der Vorführung blieben die Schüler noch eine Weile sitzen, um gemeinsam zu überlegen, ob sie sich in den Verhaltensweisen der Figuren auf der Bühne vielleicht auch selbst wiederfinden.

Worum geht es in „Cyberworld“?

Die Hauptfiguren sind vier Geschwisterpaare, die nach dem Handy und dem Internet süchtig sind:

  • Die einen sind die „Gamer“, die nichts anderes tun, als am Handy Computerspiele zu spielen.
  • Die anderen sind die „Messenger“, die nicht mehr mit Worten kommunizieren, sondern nur mehr am Handy texten.
  • Die nächsten sind die „Show-Yourself-Junkies“, die sich andauernd in irgendeinem sozialen Netzwerk oder auf einem Fotoportal präsentieren.
  • Die letzten sind die „YouTuber“, die ständig YouTube-Videos schauen oder selbst eigene Filme drehen.

Die Eltern dieser Kinder sind verzweifelt. Sie wenden sich an das Institut „Cyber-Cure“, das Heilung verspricht. In 24 Stunden sollen sie ihre Sprösslinge als neue Menschen ohne Handysüchte zurückbekommen. Den Kindern wird einstweilen vorgegaukelt, sie würden eine aufregende „Cyberworld-Experience“ erleben.

Geleitet wird das Institut von Mrs. Oblivia, welche die verzweifelten Eltern perfekt täuscht, in Wahrheit aber in einer parallelen Lebenswelt – der Cyber-World – von den Süchten der internetkranken Kindern zehrt. Die „Cyber-Queen“ glaubt, nur mit den Seelen der betroffenen Jugendlichen ein ausgeglichenes Leben zu führen. Jeden Monat raubt sie mit Hilfe ihrer vier „Cyber-Ladys“ die Seelen ihrer Opfer und gibt die Kinder als „leere Hüllen“ an deren Eltern zurück.

Dieses Mal ist zum Glück alles anders: Laetitia, die Tochter der „Cyber-Queen“, schafft es, ihre Mutter endlich davon zu überzeugen, dass sie ihre eigenen Süchte überwinden muss; so kommen die Geschwisterpaare unbeschadet davon. Die Jugendlichen haben aus den abenteuerlichen Situationen in der „Cyberworld“ etwas gelernt: Dass es wichtig ist, das Handy öfter mal wegzulegen, das Leben ohne digitalen Begleiter zu genießen und auch wieder mehr auf die besorgten Eltern zuzugehen.

In den Rollen waren folgende Jungschauspieler zu sehen:

  • Lilly Kolesárová als Cyber-Queen, Emma Slobodová als Cyber-Princess, Veronika Altenburger, Anna Lena Sailer, Johanna Hess und Lena Huber als Cyber-Ladys;
  • Lisa Bierbaum, Fritzi Kellner, Michael Burjan, Larissa Glanz und Angelika Virag als Familie Spielmann;
  • Katja Rebl, Csenge Csendes, Julia Wisak und Samuel Gobold als Familie Schreibgern;
  • Julia Horvath, Mona Goldenits, Lilia Hofer, Kimberly Metcher und Helena Weiss als Familie Zeigfroh;
  • Sarah Bock, Julia Frank, Julia Zechmeister und Julia Zirnig als Familie Feinrohr;
  • Samuel Gobold in einer weiteren Rolle als Buckliger;
  • Alina Gartner als genervte Mutter;

Alina war auch als Bühnenarbeiterin im Einsatz. Dank ergeht an Prof. Miletich, der sich, wie erwähnt, um den Ton kümmerte. Ein großes Dankeschön auch an Schulwart Kurt Haider, der mit seinem Kollegen Anton Maurer die Bühne zum perfekten Zeitpunkt aufbaute und für gutes Licht sorgte.

Die „Unicorns“ verließen an diesem 17. Mai mit ihrer Lehrerin euphorisch den Veranstaltungsraum.

Für die Gruppe ging einige Wochen später, Ende Juni das Theaterjahr zu Ende. Im nächsten Schuljahr werden andere Drittklässler unter einem anderen Namen die Schultheaterbühne erobern. Zweifelsohne lässt sich aber jetzt schon sagen, dass das selbst entwickelte „Cyberworld“-Projekt immer unter den vielen am Gymnasium gespielten Theater-Produktionen herausragen wird. Vielen Dank an die „Unicorns“!